Diese Techniken kommen als diagnostische Hilfs-Untersuchungen zur Anwendung, wenn die genaue Leistung und Funktion der Harnblase abgeklärt werden soll. Es gibt verschiedenste Grundleiden, bei denen die Harnblasenentleerung funktionell in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Im Vordergrund stehen hierbei neurologische Grundleiden wie Querschnittsläsionen, multiple Sklerose, aber auch die im Alter zunehmend häufiger werdenden Krankheiten wie Zerebralsklerose, Parkinson und Alzheimer’sche Krankheit. Auch Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes mellitus können auf lange Sicht die Blasenfunktion erheblich stören. Besonders abklärungsnotwendig sind Patienten, bei denen solche Leiden mit den gewöhnlichen urologischen Blasenentleerungsstörungen,beispielsweise der Prostata-Hyperplasie etc. kombiniert sind. Bevor eine Sanierung z.B. eben der Prostata geplant werden kann, muss die evtl. mitgestörte Harnblasenfunktion exakt festgestellt werden. Bei diesen urodynamischen Untersuchungen steht die Messung des Blasendruckes in Abhängigkeit der Blasenfüllmenge im Vordergrund. Zu diesem Zweck werden durch Harnröhre und Mastdarm spezielle Druckmessfühler eingeführt, die Harnblase sodann langsam unter laufender Messung des Druckes gefüllt. Diese Drücke können dann auch während des Entleerungsvorganges, d.h. bei der Blasenentleerung gemessen werden und erlauben dem Untersucher die gefragten Rückschlüsse hinsichtlich der Blasenfunktion. Die Untersuchungen sind nicht schmerzhaft, ambulant möglich, aber relativ zeitaufwendig. Sie werden unter Umständen mit Röntgenuntersuchungen kombiniert.